Strnad, M: Zwischenstation "Judensiedlung"

"Wir zehrten von Erinnerungen, denn eine Zukunft schien es f r uns nicht mehr zu geben." So wie die Zwangsarbeiterin Friedl Beutelrock empfanden wohl die meisten j dischen M nchner unter dem stetig zunehmenden Verfolgungsdruck der Nationalsozialisten. Ab dem Fr hjahr 1941 verschlechterte sich ihre Situation noch einmal dramatisch: Zwangsarbeitseinsatz, die 'Arisierung' des Wohnraums und damit verbunden die Ghettoisierung, schlie lich die Deportation in eine ungewisse Zukunft. F r diesen komplexen Prozess aus Ausgrenzung, Entrechtung und Dem tigung stand die "Judensiedlung" in Milbertshofen, ein Barackenlager an der n rdlichen Peripherie der "Hauptstadt der Bewegung". Maximilian Strnad r ckt erstmals dieses multifunktionale Terrorinstrument ins Zentrum der Forschung ber die Vertreibung und Ermordung der j dischen M nchner. Er rekonstruiert nicht nur die Geschichte der Vertreibung; in seinem Buch erhalten vor allem die verfolgten M nchner Juden ihre Stimme zur ck.