Zwischen Idee und Zweckorientierung

Im 20. Jahrhundert erlebten die deutschen Universit ten ein Wachstum ungeahnten Ausma es, das jedoch zu keiner Zeit als Bl te wahrgenommen wurde. Vielmehr ist das 20. Jahrhundert durchzogen von Hochschulreformdiskussionen, die in Sch ben aufeinander folgten und Ausdruck eines bleibenden Krisenbewusstseins sind, das auch durch die tats chlich erfolgenden Reformen nicht schw cher wurde. Die in diesem Band versammelten Aufs tze verfolgen das Ziel, in einem diskursgeschichtlichen Ansatz nicht allein nach den Krisendiagnosen und Reformvorschl gen, sondern vor allem nach den dahinter sichtbar werdenden Leitvorstellungen von der Institution Universit t und ihrer Aufgabenstellung zu fragen. Damit werden Aussagen m glich ber die Erwartungen an die Universit t, an ihre Aufgabe und ihren gesellschaftlichen Stellenwert. Die einzelnen Beitr ge stellen weniger die organisatorische Umsetzung einzelner Reformen ins Zentrum, sondern fragen mehr nach in den Reformen und Reformdiskursen aufscheinenden Deutungsmustern, Werthaltungen, Argumentationsstrategien, den wissenschaftlichen, politischen und sozialen Zielen.