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Beskrivelse
Erinnern ist ein dynamischer Prozess und spiegelt zugleich auch immer die Lebenssituation eines Autors wider. Neben Geschichten der Verfolgung und des Mords rucken auch Geschichten eines gelebten Lebens in den Blickpunkt, die als Folge, Umkehrung oder auch als Erklarung des Schreckens und der Qual lesbar sind. Das Buch behandelt rund 120 Publikationen zur Shoah. Ziel ist es, zu zeigen, wie erzahlerische Verfahren Gedachtnis bilden konnen. Dabei werden neben literaturwissenschaftlichen auch kulturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Ansatze einbezogen. Es handelt sich um Zeugnisse von Autoren ganz unterschiedlicher Nationen, Generationen und Sprachraume, die im Zeitraum zwischen 1945-2000 entstanden sind. Neben den Erinnerungen damals verfolgter Kinder (Louis Begley, Raymond Federman, Ruth Kluger, Jona Oberski u. a.) stehen Erinnerungen derer, die als Erwachsene inhaftiert waren (Marek Edelman, Primo Levi, Paul Steinberg u. a.) sowie Texte der Folgegeneration (Robert Schindel, Gila Lustiger, Helena Janaczek u. a.). Die Studie bezieht aber nicht nur diese bekannteren Publikationen mit ein, sondern auch die in der literarischen Offentlichkeit und Forschung kaum beachteten Schreibansatze sowie unveroffentlichte, in den Archiven versteckt liegende Alltagsbeschreibungen.