Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Im Mittelpunkt dieser Studie stehen der Strassburger Erwin Borchers, der Kolner Rudy Schroder und der Wiener Ernst Frey, junge Intellektuelle, die vor dem Nationalsozialismus nach Paris flohen. Nach ihrer Internierung bei Kriegsausbruch im Herbst 1939 traten sie in die franzosische Fremdenlegion ein und wurden zunachst nach Nordafrika und schliesslich nach Indochina expediert. Borchers, Schroder und Frey trafen sich in einer Legionsgarnison Nordvietnams, wo sie die Realitat des Kolonialismus entdeckten und eine kommunistische Zelle grundeten. Nach ersten geheimen Treffen mit Abgesandten der KP Indochinas trieben sie aus der Fremdenlegion heraus Propaganda fur die antikoloniale Bewegung des Viet Minh. Mit Erklarung der Unabhangigkeit durch Ho Chi Minh desertierten sie aus der Fremdenlegion und liefen zum Viet Minh uber und wurden in den folgenden Jahren mit hohen Posten betraut. Im Zuge der Umwandlung des Viet Minh von einer alle antikolonialen Schichten umfassenden Bewegung zu einer kommunistischen Ordnung gehorten sie zu den ersten, die das Heraufkommen eines burokratisch-totalitaren Regimes signalisierten. Es blieb ihnen nichts anderes ubrig, als in das Europa des Kalten Krieges zuruckzukehren. In der DDR wurden sie zwar als antifaschistische Kampfer gefeiert, doch gleichzeitig von der Stasi bedrangt, und schon bald gerieten sie mit der SED uber Kreuz. Mit der Hoffnung auf einen Dritten Weg nach der Flucht in die BRD scheiterten sie erneut -- sie blieben zeitlebens Zwischenfrontmenschen.