Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Die europaische Schuldenkrise ist allgegenwartig und stellt Politik und Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Das Handeln verschiedener Finanzmarktakteure fuhrte seit dem Ausbruch der US-Subprime-Krise im Jahr 2007 weltweit zu einer Kapitalvernichtung von mehreren Billionen Euro. In der Europaischen Union wird die Auffassung vertreten, dass die Ratingagenturen durch ihre Fehleinschatzungen einen massgeblichen Anteil zur Verscharfung der Schuldenkrise beitrugen, ohne dass ihre Position ernsthaft hinterfragt wurde. Stefan Wehner untersucht in seiner Dissertation, inwiefern das Handeln internationaler Ratingagenturen strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Daruber hinaus wird die Frage aufgeworfen, ob die europaische Harmonisierung strafrechtlicher Vorschriften in der Lage ist, einen wirksamen Beitrag zum Schutz und zur Disziplinierung der Finanzmarkte zu leisten. Eine besondere Aufmerksamkeit legt der Autor auf die grundsatzliche Forderung nach einer strengeren Regulierung fur Ratingagenturen. Die Erfahrungen und Lehren aus der weltweiten Finanzkrise haben in Europa bereits verschiedene Reformvorschlage auf den Weg gebracht, um das Vertrauen der Anleger in die Markte wiederzugewinnen. Die damit verbundenen Vorschlage reichen von der Einfuhrung eines eigenstandigen Haftungsregimes fur Ratingagenturen bis hin zur Etablierung einer europaischen Ratingagentur. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit der Staat in wirtschaftliche Zusammenhange und insbesondere in die Regulierung der Kapitalmarkte eingreifen darf und ob das Strafrecht als Instrument der Wirtschaftssteuerung eingesetzt werden kann, um die Einflussnahme der Ratingagenturen auf die internationalen Finanzmarkte zu begrenzen.