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Beskrivelse
Ulrich Bubenheimer rekonstruiert die dramatischen Vorgange der fruhen Wittenberger Reformation auf breiter Quellenbasis und unter Nutzung z.T. bisher unbekannter Quellen. Dabei arbeitet er heraus, dass die vielfaltigen Interaktionsprozesse zwischen den fuhrenden Wittenberger Theologen, den Institutionen der Stadt, des Allerheiligenstiftes und der Universitat in der Kernphase 1521/22 keineswegs chaotisch vonstattengingen, wie es eine an den Urteilen Luthers orientierte Historiographie, die von "Aufruhr", "Unruhe" und "Chaos" sprach, voraussetzte. Bubenheimer kann plausibel machen, dass es berechtigt ist, die sogenannte "Wittenberger Bewegung" als "Wittenberger Stadtreformation" zu rekonstruieren. Dabei zeigt sich, dass die in den Personen Luthers, Karlstadts und Muntzers reprasentierten Reformationstypen - der landesherrliche, der gemeindereformatorisch-pazifistische und der kommunalistisch-militante - in nuce bereits in den Diskussionen und Aktionen der Jahre 1521/22 angelegt waren.