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Beskrivelse
Francesco Petrarca, Gaspara Stampa und Giovan Battista Marino bedichten nicht nur liebende, brechende und sich verzehrende, sondern auch seufzende, kochende und kopulierende Herzen. In diskurshistorischer Perspektive wird das Herz in der petrarkistischen Dichtung als epistemologischer Kristallisationspunkt untersucht, an dem sich das zeitgenossische Wissen vom menschlichen Korper und der ihn umgebenden Welt ablagert. Der Suche nach den an der Herzdarstellung ablesbaren Wissensbestanden liegt die These zu Grunde, dass das menschliche Herz bis zur Entdeckung seiner physiologischen Funktionsweise im Jahr 1628 ein enormes Metaphorisierungspotential bot und religiose, naturphilosophische, medizinische und nicht zuletzt erotische Aspekte problemlos integrieren konnte.