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Beskrivelse
Die Hilfen zur Erziehung unterlagen spatestens seit der Heimrevolte der siebziger Jahre einem Wandel, der sich u. a. durch eine Differenzierung der Hilfeformen kennzeichnen lasst. Wahrend die kommunale Jugendhilfe bspw. in den sechziger Jahren noch weitgehend eingriffsorientiert agierte und in der Folge Heimerziehung und Vollzeitpflege die massgeblichen Hilfeformen waren, v- suchen sich die handelnden Institutionen seit einigen Jahren mit dem Einsatz ambulanter und teilstationarer Hilfen bei den Familien und in deren Umfeld zu etablieren. Nicht zuletzt die bereits seit einiger Zeit im Hinblick auf den Kindesschutz gefuhrte Diskussion verleiht der Frage nach der richtigen Hilfe neue Aktualitat. Die Grunde fur die je nach Jugendamtsbezirk unterschiedliche Inanspru- nahme einzelner Hilfeformen sind seit jeher Anlass fur Kontroversen. Als massgeblich werden insbesondere die Lebenslagen der Familien, bestehende Angebotsstrukturen der Jugendhilfe, demographische Aspekte sowie Arbei- weisen und Arbeitsbedingungen der Jugendamter bewertet. Der Hinweis auf Arbeitsprozesse und -strukturen des kommunalen Jugendamtes ermoglicht Aufmerksamkeit fur die zentrale Funktion dieser Institution in Fragen der Gewahrung von Hilfen zur Erziehung. Ausseres Kennzeichen sind u. a. die dort zu treffenden Entscheidungen im Einzelfall. Hier setzt Frank Egers Untersuchung ein. Das vorliegende Buch zeichnet das Portrat einer in Bewegung geratenen Institution, die vielfaltige Anderungen ihrer Wissensbestande vollzieht und damit zu einem veranderten Entscheidun- verhalten gelangt. Indem die Untersuchung systematisch nach den Durchsetzungsbedingungen fur das Entscheidungsverhalten des kommunalen Jugendamtes fragt, geht sie uber eine vordergrundige Praxisbeschreibung weit hinaus. Die Veranderung der organisationalen Wissensbestande wird auf der Grundlage einer fundierten em- rischen Analyse von Datenmaterial beschrieben."