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Beskrivelse
Um 1500 bildeten die Regensburger Juden eine der letzten Judengemeinden, die noch in einer Reichsstadt des Heiligen Romischen Reichs lebten. Der Regensburger Stadtrat ging allerdings mit immer weitreichenderen Restriktionen gegen ihre hergebrachten Rechte vor. Versuche, zu einer verbindlichen Regelung uber die gegenseitigen Rechte und Pflichten zu kommen, fuhrten zu keinem Ergebnis. Das Innsbrucker Regiment wurde schliesslich damit beauftragt, die beiden Parteien in einem Gerichtsverfahren zu einer einvernehmlichen Losung zu bewegen. Der Innsbrucker Prozess gehort zu den bemerkenswertesten Aspekten der Geschichte der Juden in dieser Zeit. Uber seine Hintergrunde, Entwicklungen und Akteure liegt nun erstmals eine quellenfundierte Detailstudie vor. Sie zeigt, mit welcher Entschlossenheit die Regensburger Judengemeinde ihre Rechte verteidigte. Selbst als der Stadtrat Ende Februar 1519 die Juden gewaltsam aus der Stadt schaffen liess, als Judenviertel, Synagoge und judischer Friedhof zerstort waren, gab das noch laufende Verfahren in Innsbruck der Judengemeinde berechtigte Hoffnung auf eine erfolgreiche Gegenwehr. Und tatsachlich konnten weder Kaiser Karl V. noch die Reichsstadt Regensburg das Unrecht der Vertreibung ungeahndet ad acta legen.