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Beskrivelse
"Volk" war einer der meistverwendeten Begriffe in der ffentlichen Sprache w hrend des Umbruchs vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Doch welche Ideen verbanden die Sprecher der politischen Milieus von der Sozialdemokratie bis hin zum Nationalliberalismus mit ihm? "Volk" konnte entweder als Gemeinschaft gleichberechtigter Staatsb rger ("demos"), als Abstammungsgemeinschaft ("ethnos") oder als minderprivilegierte Schicht ("plebs") verstanden werden. Zudem lie sich "Volk" als pluralistisches oder holistisches Gebilde denken.
Die Sprache von "Volk", "Nation", "Einheit" und "Gemeinschaft" gibt wichtige Aufschl sse dar ber, welche Staats- und Gesellschaftskonzepte im diesbez glich bislang nur wenig erforschten Spektrum der politischen Mitte vorherrschten. J rn Retterath zeigt, dass es den der Republik nahestehenden Kr ften nach der Novemberrevolution 1918 letztlich nicht gelang, eine der pluralistischen Demokratie angemessene Sprache zu etablieren. Stattdessen gewann das Denken in holistischen Kategorien an Einfluss. Den Nationalsozialisten wurde es so erleichtert, sich zun chst vieldeutiger Begriffe wie "Volkswille" und "Volksgemeinschaft" zu bem chtigen.