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Beskrivelse
In einem knappen Vortrag stellt Tonio Walter seine empirisch-soziologische Straftheorie vor. Sie geht von empirischen Erkenntnissen zu den Vergeltungsbedurfnissen der Menschen aus und stellt die soziologische These auf, dass eine Gesellschaft nur stabil bleibt, wenn sie diesen Bedurfnissen Rechnung tragt. Pravention und Resozialisierung sind zwar gleichfalls legitime Ziele staatlichen Handelns - aber kein Strafzweck. Und mit dem Strafzweck der Vergeltung geraten sie oft in einen Zielkonflikt, der nur mit einer Abwagung zu bewaltigen ist. Am Schluss zieht Tonio Walter Folgerungen aus seiner Straftheorie. Zu ihnen zahlen engere Strafrahmen, die Einfuhrung gemeinnutziger Arbeit als Hauptstrafe, eine Forderung der kriminologischen Schwereforschung und eine Kriminalpolitik, die auf dieser Forschung basiert - und die auch dazu fuhren kann, Handlungen zu entkriminalisieren, wenn und weil ein Vergeltungsbedurfnis fehlt; zum Beispiel den Besitz kleinerer Cannabis-Mengen zum Eigenverbrauch.