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Beskrivelse
Dieses Themenheft befasst sich mit der Frage, wie Geschlecht vor Gericht hergestellt und verhandelt, aber auch strategisch eingesetzt wurde, um Anspruche durchzusetzen oder sich gegen Vorwurfe zu verteidigen. Im Fokus steht dabei der Gerichtsraum, der als physischer und gleichzeitig als durch Interaktionen geformter sozialer Raum zu verstehen ist. Wie pragten die durch diesen Raum verkorperten gesellschaftlichen Normen und Machtasymmetrien die Darstellungen und Strategien jener Personen, die vor der Richterbank standen? Wie nutzten Angeklagte, Klager*innen, Jurist*innen, Expert*innen oder Zeug*innen 'Geschlecht', um ihre Anliegen vor Gericht durchzusetzen? Die Beitrage behandeln verschiedene europaische Regionen und spannen den zeitlichen Bogen von den 1980er Jahren bis zuruck ins Spatmittelalter. Aus dem Inhalt: Gleichbehandlung von Mannern vor dem Europaischen Gerichtshof / Aushandlungen (homo-)sexueller Identitaten im besetzten Norwegen (1940 1945) / Gender, Fraud and Labour Justice in Lyon's Silk Industry (c. 1800) / Geschlecht in der Rechtspraxis von Tolentino und San Severino (15. Jhdt.) / Sexuelle Gewalt in autobiografischen Aufzeichnungen des Ersten Weltkrieges / Anti-Gender Offensive and the Right to Abortion in Poland / Aiding, Abetting, and America's Bitter Abortion Pill / Maria Fritsche und Ulrike Krampl im Gesprach mit Elisabeth Holzleithner / Das Gosteli-Archiv zur Geschichte schweizerischer Frauenbewegungen / Kollaborationsprozesse und Geschlechterordnung nach dem Zweiten WeltkriegThis issue explores the nuanced dynamics of gender in the courtroom, where gender is constructed and negotiated, as well as used strategically by individuals to advance claims or counter accusations. The focus is on the courtroom, understood as a physical but also as a social space constructed through interactions. The articles examine how social norms and power asymmetries inscribed into the courtroom shaped the representations and strategies of those standing before the judge. What role does gender play in this space? How do defendants, plaintiffs, lawyers, experts or witnesses use 'gender' to make their case?