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Beskrivelse
Lange ging die Forschung davon aus, dass sich die Prosaaufloesungen der mittelhochdeutschen Romane hoechstens um eine neue Form bemuhten, die Inhalte jedoch vorbehaltlos ubernahmen und lediglich vereinfachten. Vergleicht man jedoch diese Romane mit ihren Vorlagen, so wird offenkundig, dass die Prosaisten nicht nur in der Form, sondern auch in der Darstellung der hoefischen Gesellschaft Konzessionen an die veranderten Bedurfnisse ihrer Rezipienten machten, und der Handlungsverlauf durch einen veranderten Normenhorizont gepragt ist. Dieses fuhrt sowohl in der Darstellung gesellschaftlicher Zusammenhange als auch bei der Beschreibung familiarer Strukturen zu einer den veranderten realen Gegebenheiten entsprechenden, aber nicht weniger idealen Auffassung vom Miteinander der Stande und Geschlechter.