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Beskrivelse
Die gesellschaftliche Stellung der Universitaten, ihr politisches Selbstverstandnis, ihr Prestige und ihre Rolle als Deutungsmacht grundeten sich stets auf einen Unterbau aus geselligen Strukturen. Die moderne Massenuniversitat kennt jedoch eine andere Geselligkeitskultur als ihre Vorlaufer, die man im Humboldt'schen Geist als erhabene Statte der forschenden Welterklarung angesehen hat. Der Band untersucht Formen universitarer Geselligkeit vom professoralen Habitus und dem elitaren Student-Sein fruherer Zeiten bis zum heutigen Selbstverstandnis einer kundenorientierten Ausbildungsanstalt, die zunehmend Dienstleistungscharakter hat. Professorenvilla und Studentenverbindungen haben als Markenzeichen ausgedient. Pendlertum, passgenaues berufsstrategisches Networking und Tagungstourismus pragen die universitaren Geselligkeiten neuen Typs. Aber auch Prasenzvorschriften fur Professoren wie der nordrhein-westfalische "Sitzarsch-Erlass," der Geselligkeit verordnen wollte, gehoren der Vergangenheit an.