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Beskrivelse
Der vorliegende Band befasst sich in zwei Teilen mit zentralen Fragen der georgischen Ethnographie und Kultur, die aus dem Nachlass der Sozialanthropologin und Georgienspezialistin Johanna Stigler (1962-2007) von Andrea Strasser-Camagni und Stefan Krist ediert wurden. Der erste Teil setzt sich kritisch mit Konzepten der sowjetischen Ethnographie zu Verwandtschaft und kharthvelischer Verwandtschaftsterminologie auseinander. Johanna Stiglers umfassende Studie Gens, Klan und Patronymie. Sowjetische Konzepte zur Verwandtschaft und kharthvelische Verwandtschaftsterminologie liefert eine genaue ethnographisch empirische Analyse der kharthvelischen Verwandtschaftssysteme und weist damit die sowjetethnographischen Konzepte als Instrumente der Ideologie nach, die nicht als Ergebnisse wissenschaftlicher Verifizierung zu bewerten sind. Der zweite Teil der Publikation ist dem kaukasischen Judentum gewidmet. In ihrer Studie Wahlheimat Wien: Kaukasische Juden am Mexikoplatz prasentiert die Autorin die Ergebnisse einer von ihr durchgefuhrten Feldforschung unter den in Wien niedergelassenen kaukasischen Juden und Judinnen. Durch die gewonnenen Erkenntnisse uber die Identitatskonstruktionen dieser Migrantlnnen liefert diese Arbeit auch einen wertvollen Beitrag zur Migrationsforschung. Der Artikel Zwischen Separation und Assimilation. Die Integration der kaukasischen Juden in ihr ethnisches Umfeld stellt eine umfassende Historiographie des kaukasischen Judentums dar. Johanna Stiglers Arbeiten kommt in beiden Themenbereichen eine weitgehend singulare Bedeutung zu. Sie sind von grosser interdisziplinarer Relevanz fur die Sozial- und Kulturanthropologie, fur Kharthvelologie und Caucasian Studies, Jewish Studies, die Geschichte Osteuropas sowie die Migrationsforschung.