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Beskrivelse
Zur Geschichte des DDR-Erziehungs- und Bildungssystems gehoren zahlreiche Geschichten von Schulern, die aus politischen Grunden benachteiligt wurden und der Willkur von Staat und Partei rechtlich schutzlos ausgeliefert waren. Das politische System der DDR ging gegen solche Benachteiligungen nicht vor, sondern ermoglichte sie uberhaupt erst und war sogar darauf angelegt. Wahrend mit der SED-Diktatur 1989/90 auch die von ihr verantworteten Benachteiligungen von Schulern ein Ende fanden, konnten die Folgen des geschehenen Unrechts nicht fur jeden einzelnen Betroffenen revidiert oder gemildert werden. Mit dem Erziehungskonzept einer allseitig gebildeten sozialistischen Personlichkeit strebte die SED danach, ihren Machtanspruch gegenuber der Bevolkerung fruhzeitig und systematisch durchzusetzen. Dieses Streben degradierte Kinder zu Objekten der Erziehungspolitik, die es fur die eigenen Zwecke mit allen Mitteln zu gewinnen galt. Alternative Erziehungsvorstellungen von Eltern wurden dabei nicht toleriert. Um diesen schadlichen elterlichen Einfluss zu unterbinden, schreckten die Trager des Systems auch nicht vor Repressionen gegenuber deren Kindern zuruck. Zu diesen Tragern des Systems gehorte neben der Gruppe Partei- und Staatsfunktionare auch ein grosser Teil der Schuldirektoren und ein nicht zu unterschatzender Teil der Lehrerschaft, die bewusst, auch mit Einschuchterung und Gesinnungsdruck die Erziehungsanspruche gegenuber Kindern und Jugendlichen durchsetzten.