Verdichtete Vergangenheit

Die Lebens- und Familiengeschichte der Familie Steinitz geh rt zweifellos zum Unglaublichsten, Tragischsten, Schrecklichsten, das man in der autobio-graphischen Holocaust-Literatur finden kann. Zwi Helmut Steinitz' Erinnerungen sind selbst im gro en zeitlichen Abstand unglaublich genau, hautnah und ber hrend, ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, das die Einmaligkeit, Besonderheit und Monstrosit t der NS-Verbrechen und Deutschlands Schuld am Beispiel einer einzigen Familie und des einzig berlebenden Jungen besonders drastisch deutlich macht. Man kann sich kaum vorstellen, wieviel Kraft es den Autor gekostet haben mag, sowohl seine sch nen Kindheitserinnerungen als auch seine nachtschwarzen Holocaust-Erinnerungen niederzuschreiben, um dabei alles noch einmal durchleben und durch-leiden zu m ssen. Er empfindet jedoch eine "heilige Pflicht zu berichten" und hat damit seiner Familie ein Denkmal und der ffentlichkeit ein Mahnmal gesetzt, das bleibt.