Unsinn auf Stelzen

im deutschsprachigen Raum h lt sich hartn ckig das Ger cht, Jeremy Bentham sei ein "rein englisches Ph nomen" (Marx). In seinen Schriften zwischen 1788 und 1795 zeigt sich der Begr nder des Utilitarismus dagegen als genuiner Denker der europ ischen Aufkl rung, der in die kontinentalen Debatten ber Menschenrechte und Volkssouver nit t, allgemeines Wahlrecht, die Legitimit t des Kolonialismus interveniert und sich auch zu Fragen der politischen konomie u ert. Seit der Einberufung der Generalst nde versucht Bentham, als Verfassungsberater auf die Entwicklungen in Frankreich Einfluss zu nehmen, teils in konstruktiver Absicht, teils als unvers hnlicher Kritiker. Im Zentrum dieser Auswahl-Ausgabe von Schriften Benthams, die ausschlie lich erstmals auf deutsch vorliegende Beitr ge versammelt, steht seine unter dem Titel "Unsinn auf Stelzen" verfasste scharfe Kritik der Menschen- und B rgerrechtserkl rungen der Franz sischen Revolution. Daneben er rtert Bentham Fragen politischer Gleichheit und der Verfassungsorganisation. In einer leidenschaftlichen Abrechnung spricht er sich gegen den franz sischen Kolonialismus aus. Eine Schrift zur Reform des Erbrechts zeigt Bentham als konstruktiven Kritiker des Naturrechts. Die Texte folgen der kritischen Ausgabe der Collected Works, die auf der Grundlage der erhaltenen Manuskripte bei Oxford University Press erscheint.