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Beskrivelse
Der Erste Weltkrieg, der mit der Erfahrung einer stande- und konfessionenubergreifenden Gemeinschaft begann, stellte die Beziehungen zwischen Universitat und Gesamtgesellschaft auf den Prufstand: denn die propagierte Vorstellung der Volksgemeinschaft traf auf den traditionellen Fuhrungsanspruch der Lehrenden und Studierenden. Nun postulierten sie nicht nur die Einheit von Volk und Heer, sondern wollten Teil dieses Ganzen sein und an dessen Kampf teilhaben. Wie sie die Kriegsanstrengungen in der Armee und an der sogenannten Heimatfront praktisch unterstutzten, wird am Beispiel der Universitat in der Hauptstadt, einer Universitat in der Provinz (Giessen) und der Universitat in einer Festungsstadt an der Grenze des Reichs (Strassburg) untersucht. Zwar waren die vom Kriegsschauplatz entfernten Berliner durch die Kriegszielpublizistik ihrer Wortfuhrer in der Offentlichkeit am deutlichsten zu horen, in ihrem tatsachlichen Engagement aber standen sie hinter den beiden anderen zuruck - wahrend sich umgekehrt die am starksten gefahrdeten Strassburger in ihren Ausserungen zuruckhielten. Studium und Lehre veranderten sich zwar durch das Schrumpfen der Horerschaft und den wachsenden Frauenanteil, aber kaum inhaltlich. Gerade durch Integration in die Volksgemeinschaft suchten die Akademiker ihren Fuhrungsanspruch neu zu untermauern. Doch trotz des Ausschlusses feindlicher Auslander und gesinnungsstarkender Feiern verfehlten sie die Volksgemeinschaft sogar innerhalb der Universitat.