Unaussprechliche Verstümmelungen

Beschneidung m nnlicher S uglinge und Jungen ist eine kulturelle Praxis, die in einigen Kulturen in Afrika, im Pazifik, S dasien und im mittleren Osten sowie als medikalisiertes Ritual in einigen anglophonen Gesellschaften besteht, vor allem in den USA. Bef rworter bezeichnen sie als harmlosen Schnitt mit religi ser Bedeutung und gesundheitlichen Vorteilen. Kritiker argumentieren, dass die Gesundheitsvorz ge banal und unwichtig sind oder gar nicht existieren und dass das Recht der Eltern, ber die Erziehung des Kindes zu entscheiden, ihnen nicht gestatten w rde, eine Prozedur zu erlauben, die in anderem Zusammenhang als sexuelle Misshandlung angesehen w rde. Beschneidung ist schmerzhaft, bewirkt dauerhaften Schaden und verletzt das Recht des Kindes auf k rperliche Unversehrtheit. In Debatten hier ber werden oft die erwachsenen M nner bersehen, deren Leben negativ dadurch beeinflusst wird, dass sie als S ugling oder Kind beschnitten wurden. Das Leiden dieser M nner bleibt in Schweigen geh llt und wird von der rzteschaft und weiten Teilen der Gesellschaft nicht wahrgenommen. In diesem Buch erkl ren 50 M nner unterschiedlichsten Alters und aus verschiedensten Lebensbereichen, wie Beschneidung ihr Selbstvertrauen, ihr k rperliches Wohlsein und ihre sexuellen Erfahrungen beeintr chtigt hat. In einer Analyse ihrer Berichte zeigt der Herausgeber, dass der Trauervorgang nach dem Verlust der Vorhaut sehr eng verwandt mit den Erfahrungen jener ist, die Amputation, Vergewaltigung, K rperwahrnehmungsst rungen, Tod eines geliebten Menschen oder verz gerte posttraumatische Belastungsst rungen erlitten haben. Beschneidungsbef rworter behaupten, der Beschneidungsschmerz sei trivial und nur kurz anhaltend; diese Berichte aber zeigen, dass der Schmerz des Vorhautverlusts ein Leben lang anhalten kann.