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Beskrivelse
Die rezeptionsasthetisch angelegte Studie vergleicht vier fruhneuzeitliche tschechische Ubersetzungen deutscher Erzahltexte mit ihren Vorlagen ('Melusine', 'Florio und Bianceffora', 'Ritter Galmy', 'Faustbuch'), um der Poetik der 'Zielform' Prosaroman nachzugehen. Dabei wird eine wirkungsorientierte Asthetik identifiziert, die sich am impliziten Leser und seiner Urteilskraft orientiert und mit der allmahlichen Stabilisierung von Grundkategorien fiktionaler literarischer Kommunikation einhergeht. Es lasst sich beobachten, wie sich der Ubersetzer zu einer unsichtbaren Instanz der Textvermittlung entwickelt, wie sich die Erzahlerstimme als abstrakte Grosse hinter dem Erzahltext verselbststandigt und vom 'Autor' emanzipiert, wie sinnstiftende Angebote in Paratexte verbannt und damit unverbindlich gesetzt werden, schliesslich wie durch die Etablierung dieser Instanzen der Roman zu einer Gattung wird, die Ambiguitaten inszenieren kann, welche der Urteilskraft des Lesers uberlassen werden konnen.