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Beskrivelse
Um 1900 entstehen auffallig viele literarische Texte, die die Institution Schule zum Gegenstand haben. Die Arbeit erschliesst dieses Korpus - einschliesslich Autoren zweiter Reihe - erstmals systematisch aus einer diskurs- und wissensgeschichtlichen Perspektive und verdeutlicht die wechselseitige Verbundenheit des literarischen Schuldiskurses mit einer Reihe zeitgenossischer Wissensfelder. Der Transformationsprozess, den das Genre durchlauft, wird mit Blick auf drei solcher Austauschbeziehungen dargestellt. Im Zentrum der Textanalysen stehen die Bedeutung der Uberburdungsdebatte - der Diskussion um die vermeintlich korperlich-geistige Uberforderung der Schuler -, weiter Formen asthetischer Subversion des institutionellen Programms und der Parodie der noch jungen Genretradition und schliesslich Szenarien der Transformation von padagogischen Absichten in politische. So wird die Schule als Reflexionsfigur erkennbar - als Institution, mit deren Hilfe die Epoche sich selbst zu verstehen versucht.