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Beskrivelse
Das Buch beschreibt Schmerz als kulturelle Konstruktion, als Gemeinplatz der modernen Identit ts(-er)findung. Die M glichkeit intensiver Schmerzerfahrung gilt als Privileg des Menschen. Dieses Privileg wird gerade bei chronischen Schmerzen zu einem Fluch. Neue Therapien schlagen deshalb vor, den 'eigenen Schmerz verstehen zu lernen', um damit alternative Wege der Heilung zu beschreiten. Untersucht werden deshalb zun chst die Zusammenh nge zwischen den zentralen Begriffen der hermeneutischen Theorie und den Metaphern der Schmerzkommunikation. Dabei wird deutlich, dass Schl sselbegriffe wie 'Intensit t' und grundlegende, die Beschreibung lenkende Unterscheidungen wie 'Oberfl che und Tiefe' oder 'das Ganze und die Tiefe' nicht auf diese Bereiche zu begrenzen sind, sondern ganz unterschiedliche Theorien und Disziplinen vorstrukturieren. Schmerz kann also als Pr zedenzfall in einer von der Hermeneutik hervorgebrachten Begriffskette analysiert werden. Die Reihe der analysierten prek ren Begriffe und Konzepte reicht dabei von Winckelmanns Kunst-Emphase in der Mitte des 18. Jahrhunderts und Nietzsches 'Lob der Oberfl chlichkeit' bis zu Carl Schmitts Konzept einer intensiven Politik und der modernen Therapieszene. Das Gemeinpl tzige des Schmerzes entpuppt sich als produktives Untersuchungsfeld einer Arch ologie der Moderne.