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Beskrivelse
"Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren." - Tolstois Schrift "?ber das Leben" (1886/87), die erstaunlicherweise ganz dem Sprachduktus der Schulphilosophie folgt, kann als Auslegung dieses Bibelwortes gelesen werden: "Die Vernunft ist das Gesetz, dem zu ihrem Heil die animalische Pers?nlichkeit des Menschen untergeordnet werden muss. Die Liebe ist die einzige vern?nftige T?tigkeit des Menschen. Die animalische Pers?nlichkeit wird zum Gl?ck hingezogen; die Vernunft enth?llt dem Menschen das Tr?gerische des (animalisch-selbstsichernden) Gl?cks und weist einen Ausweg. Die T?tigkeit auf diesem Wege ist die Liebe. ... Das vern?nftige Bewusstsein zeigt dem Menschen die Elendigkeit aller untereinander k?mpfenden Wesen, zeigt ihm, dass es ein Gl?ck f?r seine animalische Pers?nlichkeit nicht geben k?nne, zeigt ihm, dass das einzige f?r ihn m?gliche Gl?ck nur ein solches sein k?nne, bei dem es weder einen Kampf mit andern Wesen gebe noch ein Aufh?ren des Gl?cks, ... weder Voraussicht des Todes noch Todesfurcht. Und da findet nun der Mensch, als einen Schl?ssel, der nur f?r dies Schloss angefertigt ist, in seiner Seele ein Gef?hl, das ihm gerade das Gl?ck schenkt, auf das ihn ... die Vernunft hinweist. Und dies Gef?hl l?st ... den fr?heren Widerspruch des Lebens ... Die (animalisch-selbstsichernden) Pers?nlichkeiten wollen die Pers?nlichkeit des Menschen f?r ihre Zwecke benutzen. Aber das Gef?hl der Liebe zieht ihn dahin, dass er seine Existenz zum Besten anderer Wesen hingibt. ... Indem die animalische Pers?nlichkeit zum Gl?ck strebt, strebt sie mit jedem Atemzuge dem gr? ten ?bel - dem Tode - zu, dessen Voraussicht jedes Gl?ck der Pers?nlichkeit zerst?rte. Aber das Gef?hl der Liebe vernichtet nicht nur diese Furcht, sondern treibt den Menschen sogar zur Selbstverleugnung ... zum Heile anderer." Tolstoi-Friedensbibliothek Reihe A, Band 8 (Signatur TFb_A008) Herausgegeben von Peter B?rger