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Beskrivelse
Nach wie vor wird in Psychotherapien das Geschlecht auf beiden Seiten zu wenig beachtet. Dabei ist jeder Mensch hochgradig von den kulturellen Stereotypen fur beide Geschlechter gepragt. Von manchen werden die Geschlechterdifferenzen als unerheblich oder jedenfalls marginal fur die Psychotherapie erachtet, andere reduzieren die Unterschiede auf physiobiologische und damit eher unveranderbare Prozesse, die es zu akzeptieren gelte, wieder andere insistieren, es gebe im Therapiegeschehen uberhaupt keine neutrale Person, denn alle Beteiligten hatten immer ein Geschlecht, das hochgradig kulturell bedingt und geformt sei und sich auf den therapeutischen Prozess auswirke. Fehlt also nicht nur in der Therapieforschung und Lehre, sondern auch in der psychotherapeutischen Praxis eine dringend notwendige Differenzierung? Mussen Therapeutinnen und Therapeuten nicht viel genauer auf die kultur- und sozialisationsbedingten Geschlechterunterschiede blicken? Uber diese Fragen tauschen sich mit Rosemarie Piontek und Bjorn Sufke zwei Vertreter ihres Faches aus, die einen geschlechtersensiblen Blick auf die Psychotherapie werfen.