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Beskrivelse
Die Antike hat in vielen Zeugnissen die innere Verwandtschaft des Homerischen Epos mit der Tragodie betont. In deutlichem Gegensatz dazu hat man diese Verbindung seit der Romantik und dann auch in der neueren Homer-Philologie fur eine Verkennung des spezifischen Charakters des Epischen gehalten und es haufig entschieden abgelehnt, die Kategorie des Tragischen fur die Homer-Deutung fruchtbar zu machen. Die Untersuchung geht zunachst den Grunden fur diese auffallende Diskrepanz nach und sucht dann durch Rekurs auf antike Literatur-, Tragodien- und Epostheorie ein hermeneutisch und historisch angemessenes Fundament fur die Deutung des Tragischen im Epos zu schaffen. Schliesslich wendet sie sich in ausfuhrlicher, kontrastierender Interpretation des Tragischen in der Ilias Homers und in der Aeneis Vergils zwei Epikern zu, die, getrennt durch den geistesgeschichtlichen Bruch an der Schwelle zum Hellenismus, fur zwei konzeptionell hochst verschiedene Grundformen des Tragischen stehen, deren Wirkung bis in die Moderne reicht.