Syrische Astrologie und das Syrische Medizinbuch

Erstmals wird eine Gesamtschau der Astrologie in der syrisch-orthodoxen Literatur geboten. Die Frage, ob alte mesopotamische oder gyptische Vorl ufer in dieser Literatur aufgegangen sind, begleitet die historische Einf hrung in Astrologie und Divination.

Auch wenn die Astrologie als "scientia non grata" f r die Orthodoxie ein vermeintliches Schattendasein f hren musste, ist sie in den verschiedensten Textgattungen der syrischen Literatur zu finden.

Die bedeutendste Quelle f r diese Texte, das Syrische Medizinbuch, ist als Kompendium in mehrfachem Sinne fruchtbar. Zum einen wird durch die kompilative Gestaltung der Gebrauch solcher Texte, die im Grunde Anweisungen darstellen, deutlich. Die Bez ge zu anderen Wissensbereichen wie der Landwirtschaft, der Astronomie, Kalender- und Heilkunde bezeugen ihre nahezu universellen Anwendungsbereiche. Zum anderen konnte die Analyse des Materials bisher nicht identifizierte Texte zu Tage f rdern, darunter ein Auszug aus den hippokratischen Aphorismen und den Geoponica in syrischer bersetzung, eine bisher unbekannte Rezension einer syrischen Kosmologie von Pseudo-Dionysius Areopagites und zahlreiche Intertexte in syrischer, griechischer, arabischer und mand ischer Sprache.