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Beskrivelse
Im Zentrum dieser Studie stehen zwei Hauptwerke der nazarenischen Kunst, Franz Pforrs Sulamith und Maria und Friedrich Overbecks Zwei Braute (spater Italia und Germania). Durch die kritische Lekture schriftlicher Zeugnisse der beiden Maler sowie weiterer Quellen gelingt es dem Autor, in den Gemalden Verschlusseltes zu dechiffrieren und zu zeigen, dass beide Werke Bezug auf reale personliche Beziehungen und Ereignisse nehmen. Diese reichen in die Grundungszeit des Lukasbundes vor und um 1809 zuruck, als sich Overbeck in eine der zwei Tochter des in Wien tatigen Seidenhandlers und Kaufmanns Johannes Hottinger verliebte, dessen Sohn Konrad ebenfalls Mitglied des Bundes war. In Rom, wohin Pforr und Overbeck 1810 gezogen waren und wo sie zusammen mit anderen Kunstlern im Kloster San Isidoro arbeiteten, verschleierte Pforr - so eine der zentralen Thesen des Verfassers - Overbecks ungluckliche Liebe und gleichzeitig seine eigene, nicht ausgelebte Neigung zu Overbeck im Gemalde Sulamith und Maria. Daruber hinaus transformierten Pforr und Overbeck in weiteren Werken die Gestalten der Hottinger-Schwestern in allegorische Figuren und in den Kontext christologischer Szenen.