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Beskrivelse
Spatmittelalterliche und fruhneuzeitliche Vers- und Prosaromane entwickeln ihr Erzahlen, indem sie auf bekannte Erzahlmuster hofischer Literatur zuruckgreifen und das Schema der Brautwerbung mit Herkunftsgeschichten ihrer adeligen Protagonisten verbinden. Die formal wie inhaltlich sehr unterschiedlichen Texte erzahlen stets vom Eintritt ihrer Helden in andere Welten und von ihrer dortigen Begegnung mit einer fremden hofischen Dame. Die Eroberung von Raum und hofischer Dame wird den Protagonisten dabei zur entscheidenden Aufgabe. Denn erst sie ermoglicht die Vervollkommnung einer immer sozial bestimmten, meist adeligen Herrscheridentitat und -geschichte. Im Ruckgriff auf gendertheoretische und kulturwissenschaftliche Ansatze modernen Differenzdenkens entfaltet das Buch an einer Beispielreihe, die von Johanns von Wurzburg Wilhelm von Osterreich (1314) bis zum Fortunatus-Roman der Zeit um 1500 reicht, das grosse Spektrum, das die Romane in Bezug auf ihr Erzahlen von Identitat reprasentieren.