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Beskrivelse
Beim Antidumpingrecht handelt es sich um das am haufigsten angewendete Handelsinstrument sowohl auf europaischer als auch auf internationaler Ebene. Die Anwenderlander begrunden dies i.d.R. mit dem Schutz des fairen Wettbewerbs; in der Praxis ist allerdings meist Protektionismus zu konstatieren, und die Effekte reziproker Anwendung von Antidumpingmassnahmen gefahrden die sich aus der Handelsliberalisierung ergebende weltweite Wohlfahrtssteigerung. Das Antidumpingrecht steht deshalb seit Langerem auf dem Prufstand. In dieser Arbeit wird der Ansatz verfolgt, das Antidumpingrecht durch Wettbewerbsrecht zu ersetzen. Als wenig erfolgversprechend - da schwer realisierbar und voraussichtlich luckenhaft - wird die Substitution durch supranationales Wettbewerbseinheitsrecht (bzw. ein Weltkartellrecht) eingeschatzt, als aussichtsreich aber diejenige durch nationales Wettbewerbsrecht. In der EU kann das Antidumpingrecht - vom Normzweck ausgehend - als eine Form der extraterritorialen Anwendung des europaischen Wettbewerbsrechts qualifiziert werden, was sich auch anhand der Entstehungsgeschichte des Antidumpingrechts nachweisen lasst. Nach einer Substitution durch das Wettbewerbsrecht koennte die Dumpingabwehr in der Gemeinschaft besser auf die Bekampfung rauberischen Dumpings ausgerichtet werden, was auch dem Lauterkeitsgedanken in der oekonomischen Betrachtung entspricht. Probleme in der extraterritorialen Anwendung des nationalen Wettbewerbsrechts sind nicht von der Hand zu weisen, sind aber mit einer Weiterentwicklung des International Competition Network (ICN) oder durch andere Kooperationen der Staaten uberwindbar.