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Beskrivelse
In der geistes- und kulturgeschichtlichen Forschung werden die Anfange der modernen Wissenschaften in die Zeit um 1700 datiert. Umstritten ist, wo diese "Revolution des Wissens" stattfand und wer ihre wichtigsten Trager waren. In diesem Band wird die Auffassung vertreten, dass es in erster Linie Institutionen gewesen sind, in deren Rahmen sich der Durchbruch zur neuzeitlichen Wissenschaft vollzog: Universitaten und Sozietaten, in nachgeordneter Bedeutung Schulen und Hofe. Im Gegensatz zu einer verbreiteten Annahme, die der Universitat in der Ara vor Wilhelm von Humboldt nur ansatzweise Einfluss und Gewicht zubilligt, werden gerade die Hochschulen des Alten Reiches als Zentren innovativer Forschung ausgewiesen. In grosser Nahe zu ihnen standen die gelehrten Sozietaten. Ihre Ursprunge und Anfange sind weniger im Vorbild der grossen westeuropaischen Akademien in Paris und London zu suchen, die von Bildungsforschern meist an erster Stelle genannt werden, als vielmehr in einer eigenstandigen Entwicklung von Gesellschaftsgrundungen, die vor allem in Mitteldeutschland zu verorten sind. Die auf breiter Quellenbasis erarbeiteten Fallstudien verstehen sich als Diskussionsbeitrag zur Wissenschafts-, Gelehrten- und Ideengeschichte der europaischen Fruhaufklarung.