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Beskrivelse
Mit den vorliegenden 24 Studien zu einer Vergleichenden Volkskunde Sudosteuropas und des mediterranen Raums wird ein reprasentatives Kaleidoskop von Themen und Methoden regional-, sprach- und konfessionsubergreifender Kulturforschung in historischer-vertikaler und geographisch-horizontaler Komparation geboten. Die mehrschichtige Kulturanalyse, die je nach Themenstellung ein unterschiedliches Methodenspektrum zur Anwendung zu bringen hat, nimmt interdisziplinaren Charakter an und greift vielfach in Nachbarwissenschaften, die von der Kultur- und Sozialanthropologie bzw. Ethnologie, uber Alterssoziologie, Rollentheorie, Sozialpsychologie bis zur Historiographie, Sprachwissenschaft, Theologie, Kunstgeschichte, Kulturgeschichte, Ikonen- und Bildforschung, Brauchforschung Gebardenforschung, oralen Autobiographie, Literatur- und Theatergeschichte, Ideologiekritik usw. reichen. Die Studien umfassen Brauch- und Festkultur, Maskenforschung, populare Erzahl- und Lesestoffe, Ikonographie und Damonologie, Wahlbruderschaften, traditionelle Tierqualerei, orale Autobiographien, Ideologiekritik, Inszenierung von Gefuhlsleben, Korpersprache und vieles mehr. Die 14 Studien des ersten Abschnittes sind der Komparation im genannten Kulturraum gewidmet, die ubrigen 10 betreffen in spezifischerem Sinne Griechenland. Damit stellt der vorliegende Band einen gewichtigen Beitrag zur komparativen "Ethnologia Europaea" dar, und ist uberdies dem altesten Teil der europaischen Kultur gewidmet, welcher heute allerdings aufgrund historischer und gegenwartiger Ereignisse und Pramissen aus dem "Kanon" der Euro-Zentrik herausfallt. Nach dem Fall aller Vorhange und dem Fortschreiten der Vereinigung Europas sind allerdings noch nicht die entsprechenden Vorurteile gefallen und das Wissensdefizit ist nicht im geringsten abgebaut. Der balkan-mediterrane Raum gilt nach wie vor als kognitive terra incognita, in der sich pejorative Heterostereotypen, politische Fehleinschatzungen, mentalitares Unverstandnis usw. breitmachen; Spannungen und Auseinandersetzungen in diesen Gebieten fuhren zwar zu einer Flut journalistischer und popularwissenschaftlicher Publikationen, die jedoch im besten Fall den Anspruchen der Vitrine einer political correctness genugen, aber wenig zu einem tieferen Verstandnis dieses "anderen" Europa beitragen. Zu diesem Verstandnis tragt der vorliegende Band in hohem Ausmasse bei und in faszinierender Vielfalt wird eine breite Palette von Volkskulturen und Einzelphanomenen vorgestellt, analysiert und in historischem, geographischem und thematischem Vergleich weiterverfolgt.