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Beskrivelse
Die Rechtsgrundbestimmung der Taterprivilegierung bei wechselseitigen Beleidigungen und Korperverletzungen ist eine der altesten strafrechtlichen Streitfragen. Nach einer Einfuhrung in die Dogmengeschichte und ihre sozialgeschichtlichen Bezuge kritisiert die Studie die bisherigen Konstruktionen zur Retorsion und Kompensation. Sie entwickelt eine neue, einheitliche Privilegierungsbegrundung. An einem scheinbar randstandigen Institut diskutiert sie in Theoremen viktimodogmatischer Kriminalpolitik Grenzen des Strafrechts: sie wertet Erkenntnisse der modernen Interaktionsforschung aus, analysiert die Struktur der komplexen Kategorie -Ehre- und uberwindet dabei die funktionell beschrankten Ehrbegriffe der bisherigen herrschenden Meinung im Strafrecht, um auf dieser Grundlage Bedingungen strafrechtlicher Toleranz im Spannungsfeld von formalisierter und nichtformalisierter Sozialkontrolle zu rekonstruieren."