Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Durch die immer starker werdende Mobilitat kommen Sprecher verschiedener Varietaten haufig miteinander in Kontakt. In der Interaktion entstehen aufgrund der unterschiedlichen Kompetenzen der Sprecher haufig Missverstandnisse, die auf lange Sicht zu Sprachwandel fuhren konnen. Manuela Lanwermeyer weist die theoretische Annahme interdialektaler Missverstandnisse erstmals anhand neuronaler Daten zu den deutschen Dialekten nach und fuhrt hierzu EEG-Experimente zum uberregionalen Verstehen verschiedener dialektaler Phoneme durch. Bei dem untersuchten Phanomen handelt es sich um die dialektalen Varianten des mittelhochdeutschen o-Phonems im bairisch-alemannischen Ubergangsgebiet und im Rheinfrankischen, die Beispiele fur phonologischen Wandel und diachrone Konstanz reprasentieren. Lanwermeyer zeigt, dass die Varianten der beiden Dialektraume unterschiedlich verarbeitet und bewertet werden und diskutiert die Ergebnisse im Zusammenhang mit aktuellen Theorien zum Sprachwandel und zur Sprachverarbeitung. Mit den Ergebnissen belegt Lanwermeyer nicht nur, dass Varietatenkontakt die Sprachverarbeitung generell beeinflusst, sondern sie zeigt auch wie interdialektale Verstehensprobleme Dialektwandel auslosen konnen.