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Beskrivelse
Die drei Studien dieses Bandes handeln von der Herausbildung und Durchsetzung sprachwissenschaftlicher Leitideen in drei sehr unterschiedlichen Epochen: Wahrend der Aufklarung im 18. Jahrhundert, in der Weimarer Republik und den Jahren des Nationalsozialismus und schliesslich in der Gegenwart. Die fachlichen Kommunikationsgemeinschaften, in denen sich die Sprachauffassungen durchsetzen mussten, waren zu diesen Zeiten hoechst unterschiedlich. Im Denken der Aufklarung ist Sprache das Schlusselthema. Aus heutiger Sicht imponiert die Sprachauffassung des 18. Jahrhunderts durch ihre Aspektvielfalt. Sie entfaltet sich an den Schnittstellen von Kultur, Gesellschaft und Erkenntnis als Ressource einer Bildungsschicht, die ausser Sprache keinerlei andere Machtressourcen hat. In der Weimarer Republik ist es das krisenhafte Ende der Tradition einer uberwiegend deutschen Sprachwissenschaft, was die Debatten um die Sprachauffassung bestimmt und voelkisch umpragt. Der wachsende Einfluss evolutionistischer Leitideen in der Sprachwissenschaft der Gegenwart ist dagegen ein facherubergreifendes Phanomen. Wir finden ihn ganz ahnlich in fast allen Wissenschaften vom Menschen.