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Sozialgeschichte als politische Geschichte

- Werner Conze und die Neuorientierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft nach 1945 (Reprint 2014)

  • Format
  • Bog, hardback
  • Tysk
  • 451 sider

Beskrivelse

Der Historiker Werner Conze, als Angeh riger der sogenannten Volksgeschichte in der Zwischenkriegszeit sozialhistorisch ausgebildet, verfolgte nach dem Kriege dezidiert das Projekt, die bislang von der Politikgeschichte dominierte Geschichtsschreibung auf Sozialgeschichte umzustellen. Er und einige befreundete Kollegen waren der Meinung, dass die tief greifenden gesellschaftlichen Ver nderungsprozesse im Gefolge der Industrialisierung und des Aufstiegs des Kommunismus in Europa politikgeschichtlich nicht mehr angemessen zu verstehen seien, sondern neuer Untersuchungsmethoden bed rften. Die Erneuerung erforderte freilich geschickte strategische Arbeit. Die Historiker mussten in einem m hevollen Prozess vom Mehrwert einer sozialgeschichtlichen Herangehensweise berzeugt werden, Sozialgeschichte setzte nicht sich durch, sie musste durch Historiker wie Conze aktiv propagiert und in der Historiographie etabliert werden. Gleichzeitig wird hinter dem Projekt der Sozialgeschichte ein spezifisches Weltbild sichtbar. Man erkennt, dass die Texte der fr hen Sozialgeschichte durch die Vorstellung, dass die Gesellschaft im Innern sozial harmonisiert und nach au en durch sichere, eindeutigen Grenzen gesch tzt sein sollte, strukturiert wurden. Eine solche Gesellschaftsordnung bildete - wegen der pers nlichen Erfahrung andauernder gesellschaftlicher Instabilit t seit 1918 - das Ideal der Sozialhistoriker. Durch den Kommunismus sahen sie dieses Ideal permanent doppelt bedroht: im Innern durch soziale Revolutionen, von au en durch die Sowjetunion. Ihre Texte erweisen sich vor diesem Hintergrund als ein komplexes System ineinander verschachtelter und sich gegenseitig st tzender Deutungen, das die Legitimation des Kommunismus historiographisch eliminieren sollte. Sozialisation in der Zwischenkriegszeit, methodische Innovation und politisches Programm erweisen sich in der Sozialgeschichte der fr hen Bundesrepublik als unl sbar miteinander verkn pft; ein in der Zwischenkriegszeit ausgebildetes Ordnungsdenken modernisierte und pr gte inhaltlich wie methodisch die Historiographie der 1950er Jahre.

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Detaljer
  • SprogTysk
  • Sidetal451
  • Udgivelsesdato26-09-2001
  • ISBN139783486565812
  • Forlag de Gruyter Oldenbourg
  • Nummer i serien9
  • FormatHardback
  • Udgave0
Størrelse og vægt
  • Vægt831 g
  • Dybde3,2 cm
  • coffee cup img
    10 cm
    book img
    16,1 cm
    23,6 cm

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