Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Seit jeher beanspruchen die himmlischen Wesen der Seraphim und Cherubim in Bild und Text eine wichtige Position zwischen Gottlichkeit und Irdischem, ohne dabei - wie Engel - mit den Menschen in Verbindung zu treten. Im Gegenteil: Durch ihre visuell und akustisch uberwaltigende Erscheinung in den biblischen Visionsberichten Jesajas, Ezechiels und der Johannesoffenbarung entziehen sie sich und Gottes Figur dem menschlichen Verstandnis. Dies fuhrt zu einer Genese von Bildzeugnissen, die im kirchlichen (Raum-) Kontext zu finden sind. Durch diesen Konnex zur liturgischen Welt werden Seraphim und Cherubim Teil der aktiven liturgischen Performanz und rufen so die imaginative Verbindung von irdischer und himmlischer Welt im byzantinischen Ritus hervor. Die damit einhergehende Entstehung der vielfaltigen Darstellungsmodi orientiert sich dabei an ihren biblischen Elementen und befolgt Regeln, die den einzelnen ikonographischen Kontexten und ihren semantischen Funktionen zugeordnet werden konnen. Doch gleich wie vielfaltig die enigmatischen Himmelswesen abgebildet werden - sie werden in der byzantinischen Vorstellungswelt stets als Sinnbild gottlicher Prasenz, dem Dunklen Stil Gottes, verstanden.