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Beskrivelse
Die spanischen Renaissancedialoge, die von Autoren wie Diego de Sagredo, Cristobal de Villalon oder Antonio Agustin im 16. Jahrhundert zur Kunst- und Malereitheorie verfasst wurden, zeichnen sich durch eine Reihe von Besonderheiten aus. Im Gegensatz zu den anderen Gattungen des fruhneuzeitlichen kunsttheoretischen Diskurses verfugen sie uber eine binnenpragmatische Struktur und somit neben einer Argumentationsebene auch uber ein Handlungssubstrat. Hinzu kommen intermediale Phanomene: Gesprachsteilnehmer wie der Humanist Fernan Perez de Oliva, Michelangelo oder Vittoria Colonna diskutieren nicht nur uber die Kunst und ihre Theorie - Kunstwerke sind auch fiktionsintern gegenwartig. Sie werden, so zeigt Corinna Albert es durch die Analyse des kompletten Korpus der Kunstdialoge aus der spanischen Renaissance, dergestalt in Szene gesetzt, dass uber die Kunst und Malerei hinausgehende Bedeutungsdimensionen offenbar werden. Die Kunsttheorie ist mithin nicht die exklusive Perspektive dieser Dialoge. Sie stellen vielmehr eine jeweils andere Facette der Vorrangstellung des Sehens heraus und prasentieren dieses als zentrales Element der humanistischen Gesprachskultur.