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Beskrivelse
Ausgezeichnet mit dem Karl-Marx-Preis 2018'Bei Tieren wird die Linke rechts', postuliert Fahim Amir und holt zum Gegenschlag aus. Kritik an Umweltzerstrung oder industrieller Tierhaltung basiert meist auf konservativen Ideen einer 'unberhrten Natur' oder auf der kokapitalistischen Sorge um nachhaltiges Ressourcenmanagement. Gegen die Romantisierung der Natur setzt Amir Politik statt Ethik. Statt Tiere kulturpessimistisch zu bloen Opfern zu erklren, wird ihre Geschichte aus einer Perspektive der Kmpfe erzhlt: Wie renitente Schweine mageblich die Entwicklung der modernen Fabrik bestimmt haben. Wie unbeherrschte Ansammlungen von Menschen und Tieren sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Zhmung New Yorks widersetzten. Wie Singvgel in der Stadt sich dank hoher strogenspiegel im Abwasser dopen und das Nikotin von Zigarettenstummeln zur Parasitenabwehr in ihren Nestern nutzen. Die Geschichte malariser Moskitos und der Versuche ihrer Bekmpfung wirft ein stroboskophaftes Licht auf neokoloniale Beziehungen zwischen medizinischen und politischen Fieberschben. Es gibt kein Zurck in die vermeintlich reine Natur - neue urbane kologien sind jedoch eine Chance fr neue Konzepte des Miteinanders und Gegeneinanders. Nicht um moralische Selbsterhhung oder marktfrmige Imaginationen gesellschaftlicher Reform durch korrekten Konsum geht es hier, sondern um utopische Momente, die die Gegenwart zum Stottern bringen.