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Beskrivelse
(Wilma Aden-Grossmann) Schulen befinden sich seit Jahren bereits in einem Prozefi der Umorientie- rung. Sie reagieren, wenn auch oft nur sehr halbherzig und zogemd, auf die sich wandelnden Bedingungen, unter denen Kinder in unserer Gesellschaft heranwachsen. Schlagworte hierzu sind: Medialisierung der Kindheit und Jugend, Verdrangung der Kinder von StraBe und Platzen durch das erhOhte Verkehrsaufkommen, Probleme bei der Gestaltung der Freizeit und Orien- tierungslosigkeit besonders in der Phase der Berufswahl. Als Mitte der 70er Jahre bundesweit Modellversuche zu Schulsozialar- be it eingerichtet wurden, war dies eine sozialpadagogische MaBnahme, urn den veranderten Bediirfnissen von Kindem und Jugendlichen Rechnung zu tragen. Es verband sich damit auch die Hoffnung, zwischen der Schule und der Jugendhilfe eine engere, produktive Verkniipfung zu schaffen. Schulso- zialarbeit wurde vorzugsweise an Gesamtschulen eingerichtet und metho- disch fur unterschiedliche Zielgruppen konzipiert. Die freizeitpadagogischen Angebote beispielsweise richteten sich an aIle SchUler, von den berateri- schen Konzeptionen profitierten iiberwiegend Schiilerinnen und SchUler aus sozial schwachen Milieus. Trotz der positiven Einschatzungen durch Lehrer und der Akzeptanz durch Schiilerinnen und SchUler wurde Schulsozialarbeit nicht ausgeweitet, sondem im Gegenteil, es wurden Mittel gekiirzt und Pro- jekte oft nach 20-jahrigem Bestehen abgeschafft. Aufgrund der Forderungen berufstatiger Miitter nach einer zuverlassi- gen Betreuung ihrer Kinder sind seit Anfang der 90er Jahre die sog. "Be- treuungsschulen" entstanden. Das sind Grundschulen, an denen Kinder iiber die eigentliche Unterrichtszeit hinaus (meist bis 13 oder 14 Uhr) teils durch Lehrer, teils durch Honorarkrafte - wobei es sich nicht immer urn fachlich qualifizierte Krafte handelt, -, betreut werden.