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Beskrivelse
Die offentliche Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg nach 1945 erfolgte in Nachkriegsdeutschland in einem erinnerungskulturellen Spannungsfeld, in dem Diskurse um Schuld und Verantwortung der Deutschen mit Diskursen um deutsche Tote und deutsches Leiden konkurrierten. Die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen und derjenigen, die gegen das NS-Regime gekampft hatten, standen dabei lange Zeit nicht im Vordergrund der offiziellen Kultur des Totengedenkens. Auch gab es ungeachtet der starken ideologischen Rivalitat der beiden deutschen Staaten erhebliche erinnerungskulturelle Schnittmengen zwischen Ost und West. In diesem Band - dessen hebraische Originalausgabe mit dem Jacob Bahat Preis ausgezeichnet wurde - zeichnet der 2014 verstorbene israelische Historiker Gilad Margalit ein differenziertes Bild der Gedenkfeiern aus Anlass unter anderem der Volkstrauertage oder der Jahrestage der Bombardierungen deutscher Stadte und bezieht in die Analyse Denkmaler, publizistische sowie literarische Quellen und Filme mit ein. Deutlich wird zugleich, wie sehr diese erinnerungskulturellen Pragungen im vereinigten Deutschland weiterwirken.