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Beskrivelse
Vor dem Hintergrund des unvorstellbaren Ausmaaes der Vernichtung und Vertreibung der judischen Bevolkerung sowie der Zerstorung und Verschleppung ihrer Kulturguter entwickelten die Besatzungsmachte neue Wege der Behandlung von Kulturgutern. Die Autorin zeigt, dass die bisherigen Regeln der volkerrechtlichen Restitution von Kulturgutern auch nur bedingt anwendbar waren und neue Zuordnungskriterien gefunden werden mussten. Hierbei hatten die judischen Weltorganisationen maageblichen Einfluss auf die Politik der USA, in deren Besatzungszone die meisten "herrenlosen" Kulturguter gefunden wurden. Die Einmaligkeit der Situation fuhrte dazu, dass nicht ein Staat, sondern eine nichtstaatliche judische Organisation als Rechtsnachfolgerin "herrenlosen" judischen Eigentums legitimiert wurde. Die Autorin macht deutlich, dass diese Losung volkerrechtlich einmalig war und im Wesentlichen auf die Nachkriegssituation zuruckzufuhren ist. Im Fall der Mittel- und Osteuropaischen Staaten und ihrer judischen Einrichtungen zeigt sich, dass judische Kulturguter fast 60 Jahre nach Kriegsende auch als Bestandteil des Territoriums angesehen werden, von dem sie stammen.