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Beskrivelse
Im Barockzeitalter zog nach Richard Alewyn ein bacchantischer Festzug durch Europa mit pomp sen Theater- und Opernspektakeln im Schlepptau. Anders als weithin angenommen machte der Festzug allerdings nicht nur an den H fen Station. Dies zeigt das erstmals dargestellte Beispiel der bislang unbekannten theatralen Kunst im N rnberg des 17. Jahrhunderts, das die vorherrschende Auffassung von der f rstlich gepr gten Theaterkultur im Barock korrigiert und demgegen ber den Blick auf die lebendige reichsst dtische Festkultur dieser Zeit richtet.
Im 17. Jahrhundert entwickelte sich im urbanen Raum eine Vielfalt theatralischer Pr sentations- und Unterhaltungsformen, die im Rahmen eines paradigmatischen Aufrisses aufgezeigt werden: vom Ballett und Trauerspiel ber Schuldramen, Haupt- und Staatsaktionen sowie Hanswurstiaden bis hin zu Festspielen und Opernspektakeln - wobei N rnberg l ngere Zeit die heimliche Opernhauptstadt unter den Reichsst dten im S den Deutschlands war. Vielfach getragen vom M zenatentum der Stadtobrigkeit und Gro kaufleute bildete die theatrale Kunst einen wesentlichen Faktor im ffentlichen Leben der Reichsstadt. Dies gilt sowohl f r die Gastspiele der Wandertruppen, das Schultheater oder die Opernauff hrungen zu festlichen Anl ssen als auch f r die (oft vernachl ssigten) theatralen Kleinformen im Kreis geladener Gesellschaften. Beispiele aus all diesen Bereichen belegen, in welch hohem Ma e Theater als offizielle Gebrauchskunst f r repr sentative und politische Zwecke instrumentalisiert wurde. Dies soll als Ansto und Beitrag zu einer Neubewertung der Reichsst dte als Zentren und Vermittler von Literatur, Musik und Theater im 17. Jahrhundert verstanden werden.