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Beskrivelse
Erst langsam erhalt die Protestbewegung der '68-er' einen festen Platz innerhalb der zeitgeschichtlichen Forschung jenseits der Debatten von Zeitzeugen und Beteiligten. Die Bewegung nahm an den Universitaten ihren Anfang, wo auch die zukunftige Leitungsebene der Evangelischen Landeskirchen ausgebildet wurde und einen pragenden Lebensabschnitt verbrachte. Die Studie arbeitet heraus, dass dem Symboldatum '1968' fur Theologie und Kirche ein Zasurcharakter zukommt. U.a. zeigt sich dies an der Etablierung neuer theologischer Richtungen ("Theologie der Revolution," "Befreiungstheologie"), der Veranderung der akademischen und kirchlichen Umgangsformen sowie frischen - von einem neuen Lebensgefuhl inspirierten - Zugangen zu ethischen Fragestellungen. Die 68er wiesen in ihrem Streben nach sozialer Gerechtigkeit auf Missstande in Hochschulen, Kirchen und Gesellschaft hin. Allerdings provozierten sie durch die Ubernahme marxistischer Klassenkampfrhetorik eine unproduktive Konfrontation und verspielten dadurch die Moglichkeit von Koalitionen mit anderen progressiven Kraften, die fur die Durchsetzung durchgreifender Reformen in Hochschule und Kirche notwendig gewesen waren. Aus diesem Grund zeigten die Impulse der Studentenproteste erst auf dem spateren "Marsch durch die Institutionen" ihre dauerhafte Wirkung.