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Beskrivelse
Sonderwirtschaftszonen gelten als entwicklungsoekonomisches Zauberinstrument. Als "Inseln der Moderne" sollen sie Arbeitsplatze schaffen, Wachstum generieren und Verwaltungsstrukturen revolutionieren. Insbesondere im Globalen Suden hat dieses Versprechen zu einer regelrechten Explosion der Zahl von Sonderwirtschaftszonen gefuhrt. Maxim Boennemann bettet den Siegeszug der Sonderwirtschaftszone in eine entwicklungsoekonomische Diskursgeschichte ein und zeigt am Beispiel Indiens die zentrale Rolle des Rechts auf. Waren Indiens Zonen zunachst noch mit einem ebenso vagen wie allgemeinen Entwicklungsversprechen behaftet, so fuhrte ihre sprunghafte Verbreitung schnell zu schwerwiegenden Verteilungs- und Institutionenkonflikten, in denen ganz unterschiedliche Visionen von Entwicklung miteinander kollidierten. Jene Konflikte sind durch Indiens ambivalenten Charakter als postkolonialer Verfassungsstaat sowohl befeuert als auch entscharft worden. Denn dem indischen Verfassungsstaat wohnt nicht nur der lange Schatten des Kolonialismus inne, sondern auch die Aussicht auf eine tiefgreifende demokratische und soziale Transformation. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2022 (OEffentliches Recht) der Juristischen Fakultat der Humboldt-Universitat zu Berlin ausgezeichnet.