Quentin Durward

Quentin Durward ist ein 1823 erschienener historischer Roman von Sir Walter Scott der die Abenteuer des jungen schottischen Titelhelden im Frankreich unter Konig Ludwig XI. um das Jahr 1468 schildert. Durward tritt in den Dienst schottischen Garde des franzsischen Knigs, Ludwig XI. und gert in eine delikate Streitigkeit seines Dienstherrn mit dem bermchtigen Herzog von Burgund, Karl dem Khnen, um die Personen und das Erbe der ausgerissenen Grfinnen von Croye, die es ber Feindesland in das Bistum Lttich zu Ludwigs berchtigten Quasi-Verbndeten und Ruberhauptmann Graf Wilhelm von der Marck zu eskortieren gilt. Historisch ist der Roman bei weitem nicht akkurat: so werden die Ltticher Querelen der 1460er Jahre mit den Machenschaften des Grafen von Marcks in den 1480er Jahre zu einem fiktiven Beinahe-Schlagabtausch zwischen Ludwig XI. und Karl den Khnen verwoben den es so nie gegeben hat. Dennoch fngt der Roman die machiavellistische Person Ludwigs XI., sein unsicheres Zeitalter und seine politische Ausgangssituation, die auf eine weitere Strkung der zentralen Knigsgewalt nach den Verheerungen des beinahe verlorenen 100-jhrigen Krieges auf Kosten seiner pro forma-Vasallen, wie z.B. den Herzgen von Burgund und Orleans, abzielte, sehr gut ein. Der Knig von Frankreich wie auch Karl von Burgund, zwei der zentralen Figuren dieser Erzhlung aus dem 15. Jahrhundert, sind beide zugleich Schurken und Sympathen. Daneben gert der junge Naivling Quentin Durward, der Namensgeber der Geschichte, als Person stark ins Hintertreffen, der seinen Weg vom franzsischen Knigshof nach Burgund macht und am Ende eine Grfin heiratet. Das Buch bietet Intrigen und Rnke der Herrscherhuser satt und ist psychologisch ausgefeilt und somit hchst aktuell. Es vermittelt ein uerst lebendiges Bild des franzsischen 15. Jahrhunderts.