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Beskrivelse
Die landliche Gesellschaft des 16. bis 19. Jahrhunderts zeichnete sich durch ein hohes Mass an Konflikthaftigkeit und Konfliktfahigkeit aus. Die Streitkulturen erscheinen dabei als zentrale Kommunikationsformen einer Gesellschaft, die mit einem enormen Konfliktpotential leben konnte, weil sie uber eine hoch entwickelte Fahigkeit zur Gemeinschaft verfugte. Konflikte und Konfliktfelder verweisen daruber hinaus auf zentrale Schnitt- und Bruchstellen im landlichen Lebenszusammenhang: In ihnen offenbaren sich die Akzeptanz von und auch der Widerstand gegen dorfliche Hierarchien. Die Wirkungsmachtigkeit herrschaftlicher Beziehungen in Dorf, Gemeinde und Haushalt wird ebenso deutlich wie die Wahrnehmungen und Artikulationen sozialer Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Die Untersuchung von Konflikten bietet differenzierte Zugangsmoglichkeiten zum Verstandnis divergierender Normensysteme und Ordnungsvorstellungen, die kollektives und individuelles Handeln leiteten.