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Beskrivelse
Im Osmanischen Reich spielte der Typendruck erst ab dem 19. Jahrhundert eine relevante Rolle bei der Buchproduktion. Stattdessen wurden Texte von Hand abgeschrieben. Das wirft die Frage auf, wie und von wem in dieser Manuskriptkultur Bucher genutzt wurden. Die vorliegende Studie untersucht dies anhand eines umfangreichen Korpus von Handschriften, welche zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert entstanden. Es handelt sich um Abschriften der Werke der Bruder Yazicioglu (15. Jh.), die bis ins fruhe 20. Jahrhundert zu den meistgelesenen religiosen Texten im Osmanischen Reich gehorten. Die Handschriften des Korpus unterscheiden sich hinsichtlich der Textuberlieferung (einschliesslich der Orthographie, der graphischen Gestaltung und der Mituberlieferung), und sie enthalten in unterschiedlichem Umfang Nutzungsspuren (Besitz- oder Stiftungsvermerke, Geburtsvermerke von Angehorigen der Besitzer, Randglossen, Lesezeichen). Anhand dieser Daten werden Textuberlieferung, sozialer Kontext der Nutzer und Nutzungsprozesse analysiert und deren Interaktion diskutiert. Es wird gezeigt, dass die handschriftliche Buchkultur des Osmanischen Reichs eine sehr vielseitige Nutzung in verschiedenen sozialen Kontexten ermoglichte.