Plasma-Experimente im Weltraum

Der Zustand der Materie im Kosmos ist recht verschieden von demjeni- gen, den wir normalerweise hier auf der Erdoberfl che vorfinden. Auf der Schule haben wir gelernt, da die Materie auf der Erde in drei Aggregat- zust nden in Erscheinung tritt, n mlich als fester K rper, als Fl ssigkeit und als Gas. Diese drei Erscheinungsformen reichen zur physikalischen Beschrei- bung der kosmischen Materie jedoch nicht aus, und es w re vern nftig, sie durch eine vierte zu erg nzen, den sogenannten Plasmazustand. Er ist dadurch gekennzeichnet, da die Atome oder Molek le eines oder mehrere ihrer Schalenelektronen verloren haben. Die positiv geladenen Restionen und die negativ geladenen freien Elektronen bilden so ein Gas, das ganz beson- dere Eigenschaften hat. Vor allem wird ein solches Gas auch durch elektri- sche und magnetische Felder beeinflu t. Wirkungen extraterrestrischer Plas- men hier auf der Erde wurden zum erstenmal systematisch von Gau in G ttingen gemessen, der 1833 die erste erdmagnetische Beobachtungsstation aufbaute. Damit konnten die Ver nderungen des Erdmagnetfeldes registriert werden, die durch Plasmastr me in gro em Abstand von der Erde verur- sacht werden. Bemerkenswert ist f r unsere Zeit beim Studium dieser ersten Statistik auch, in welch kurzer Zeit diese Messungen realisiert werden konn- ten. Am 29. Januar 1833 stellte Gau einen Antrag an den Kurator, der sofort genehmigt wurde. Das Geb ude konnte dann schon im selben Jahr seiner Bestimmung bergeben werden und kostete 197 Taler. Die Mittel der Weltraumtechnik haben uns die M glichkeit er ffnet, extraterrestrische Plasmen auf direktem Wege zu studieren.