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Beskrivelse
Die Studie untersucht das Verhaltnis von Pentekostalismus und Politik auf den Philippinen. Dafur werden zuerst Diskurse und Figuren mit nationaler Ausstrahlung beschrieben - auch solche, die von der Forschung bislang ignoriert wurden wie die einflussreichen Kreise um den Pfingstbischof Villanueva. Sodann wird die Rezeption des Pentekostalismus in einer Mittelschichtsstadt im mittleren Suden des Landes analysiert, wodurch die Rolle lokaler Hegemonieverhaltnisse bei der Artikulation pentekostaler Politik deutlich wird. Ein Fokus liegt auf den Debatten zu den Prasidentschaftskandidaturen von 2004 und 2010 sowie zum Reproduktionsgesundheitsgesetz. Die konsequente Berucksichtigung der Verflechtung von globalen, nationalen und lokalen Diskursen macht politische Rationalitaten sichtbar, fur die der Forschungsblick bisher verstellt war. So lasst sich entgegen der verbreiteten Annahme, dass die Pfingstbewegung weltfluchtig, religios intolerant und sozialpolitisch insensibel sei, zeigen, dass diese Klischees schon ab den 1980ern innerpentekostal problematisiert wurden und in den 2000ern Parteiallianzen mit marxistisch-leninistischen und islamistischen Gruppen gebildet wurden. Dies ermoglicht nicht nur neue Perspektiven auf die Religions- und Politikgeschichte des Landes, sondern auch auf den allgemeinen Zusammenhang von Religion, kollektiver Identitatsbildung und Populismus.